
Mit der Einführung der neuen Fahrausweiskategorie A2 haben die jungen Wilden die Qual der Wahl. Yamaha nimmt am Rennen der kleinen Roadster mit der Überarbeitung des ausgezeichneten Sportmotorrads R3 teil. Die Devise lautet: Einen Roadster auf den Markt bringen, der würdig ist, sich in die MT-Serie einzureihen.
Weg mit der Verkleidung und den Halblenkern, herbei mit dem stilistischen Kühler, gut sichtbaren Lufteinlässen und dem LED-leuchtenden Gabelkopf. Yamaha führt mit dieser Maschine, die um den Motor gebaut worden ist, das ästhetische MT-Konzept weiter. Das spitze Heck endet mit der gleichen Endleuchte wie bei der MT-07. Das Resultat ergibt einen gelungenen Look, der die MT-03 auf einen der vorderen Plätze der Schönheitsskala bringt.
Bedauerlich sind nur die sichtbaren Schlauchverbindungen seitlich des Zweizylindermotors und die Kabel zwischen dem Scheinwerfer und dem Gabelkopf. Der schöne Instrumentenblock zeigt die gewohnten Informationen, wie eingelegter Gang, Drehzahl, zurückgelegte Kilometer, Verbrauch, Inhalt des Tanks und bietet sogar ein einstellbares Shift-Light. Die Jungen werden begeistert sein.
Der von der R3 ausgeliehene Motor blieb unverändert. Der Zweizylinder mit 321 cm3 mit dem sportlichen Temperament hat uns schon beim Sportrenner überzeugt und versucht nun das Selbe beim Roadster. Etwas mehr Drehmoment bei tiefen Drehzahlen wäre wünschenswert, was aber mit dieser Art von „Kleinmotor“ fast nicht zu machen ist.
Mit dem – gegenüber der R3 – höheren, breiteren und näher am Fahrer platzierten Lenker, ändert sich die Sitzposition. Yamaha weiss, dass eine bessere Handlichkeit und mehr Komfort von einem, von einer Rennmaschine abgeleiteten Roadster, erwartet werden. Die Sitzhöhe bleibt mit 780 mm gleich, die Fussrasten verlangen ein leichtes Knicken der Beine: trotzdem hat man den perfekten Kompromiss zwischen Sportlichkeit und Komfort gefunden. Die veränderte Sitzposition und die 168 kg Gesamtgewicht dürften der kleinen MT-03 eine tolle Wendigkeit verleihen
Schon nach den ersten Metern im morgendlichen Verkehr in der Nähe von Benidorm merkt man, wie leicht sich die MT-03 handhaben lässt! Komfortabel platziert, stürzt sich der Fahrer in das Gewusel der Fahrräder, Lastwagen und anderen „Rollhilfen“ (ich komme darauf noch zurück). Der Klang des Auspuffs ist diskret und angenehm. Sie reagiert auf die feinsten Bewegungen und lässt sich wirklich mit den Fuss- und Fingerspitzen beherrschen. Bei mittlerer Drehzahl entwickelt sie für diese Art Streckenabschnitte genügend Drehmoment und man erreicht schnell, auch bei tiefer Geschwindigkeit, den 5. Gang, um anschliessend wieder zwei oder sogar drei Gänge zurückzuschalten.