
„Zu meiner Überraschung fand ich mich beim Einchecken im Hotel, Angesicht zu Angesicht mit dem englischen Schauspieler und Abenteurer Charley Boorman! Er ist seit wenigen Tagen Triumphbotschafter, nachdem er während mehr als 10 Jahren für BMW tätig war. Was für ein Schachzug für das Triumph-Markenbild.
Bekannt für seine Motorradreisen mit seinem Schauspielerkollegen Ewan McGregor rund um die Welt, „Long Way Round“ und „Long Way Down“, produzierte er auch viele andere Motorrad- und Reisesendungen für das Fernsehen. Nach vielen Jahren mit BMW suchte er eine neue Herausforderung. Sein Einstieg bei Triumph ist geprägt von seinem Willen, einer englischen Marke zur Seite zu stehen. Seine Begeisterung für alte Motorräder und Neu-Retro-Bikes, bei denen Triumph eine spezielle Rolle spielt, taten das Übrige, sich mit den Engländern zusammenzutun. Seine für diese Jahr geplanten Reisen in Mittelamerika und in Afrika werden dementsprechend mit einer Triumph Tiger Explorer und nicht mehr mit einer GS durchgeführt.“
In der Schweiz werden die beiden Einstiegsmodelle XR und XC nicht angeboten, bei unseren Händlern stehen vier Modelle zur Auswahl. Alle sind auch in einer 52 mm tieferen „Low“-Version erhältlich, die Sitzhöhe erreicht 785 mm anstatt 837 mm. Dies wird durch ein speziell bearbeitetes Federsystem und dem zweistufig verstellbaren Sitz (785 mm und 805 mm) erreicht. Bei der Standardversion ist die Sitzhöhe entweder 837 oder 857 mm.
Alle vier in der Schweiz angebotenen Modelle sind ausgerüstet mit: 48 mm halbaktiven WP Federungen (TSAS = Triumph Semi Active Suspensions), einem einstellbaren, für Kurvenfahrten optimierten ABS, einer Antriebskontrolle, einem Bordrechner, einem Tempomat, heizbaren Handgriffen, einer elektrisch einstellbaren Windschutzscheibe, automatisch anhaltenden LED-Blinkern, einem 12 Volt Stecker und einem USB-Anschluss. Die XCr Version hat zusätzlich einen Motorunterschutz aus Alu, einen Kühlerschutz aus Stahl und seitliche Schutzrohre für den Motorblock.
Die beiden Flaggschiffe XRt und XCt sind zusätzlich mit Haltevorrichtungen für Reisekoffer, einer höheren Windschutzscheibe, einzeln einstellbaren Sitzheizungen, einer neuartigen Parkierbremsvorrichtung „Hill Hold“ und einer Reifendruckanzeige ausgestattet. Dazu gesellen sich bei der XCt gusseiserne Fussrasten und Nebelleuchten.
Auf den ersten Blick erkennt man nur wenige Unterschiede zum Vorgängermodell. Trotzdem ist die neue Tiger Explorer 1200 Jahrgang 2016 ein komplett neues Fahrzeug. Die Liste der Neuheiten ist aussergewöhnlich lang. Das Motorrad hat jetzt eine elektrisch verstellbare Windschutzscheibe, eine Parkbremse (XRt und XCt), ein neuartiges ABS, das für Kurvenfahrten optimiert worden ist, automatisch rückstellbare LED-Blinker und ein kombiniertes Bremssystem (der Bremsgriff für die Vorderbremse verteilt die Bremskraft zwischen Vorderrad- und Hinterradbremse).
Die drei Zylinder mit 1215 cm3 wurden überarbeitet, um über die ganze Bandbreite mehr Drehmoment zu erhalten. Das maximale Drehmoment mit 125 Nm wird bei 6'200 U/min erreicht, der Motor liefert aber bereits 110 Nm bei 3'000 U/min. Die zur Verfügung gestellte Leistung von 139 PS ist sehr linear verteilt und dies bei einem um 5% reduzierten Verbrauch. Grosser Aufwand wurde auch bei der Auspuffanlage betrieben. Im Vergleich zum Vorgängermodell ist sie um 28% kleiner und trotzdem erfüllt sie die neuen Euro4-Normen. Spezielle Aufmerksamkeit haben die Ingenieure dem Klang des Motors gewidmet, um das System der drei Zylinder hervorzuheben.
Das Chassis erhielt nur eine leichtere Veränderung. Die Gabelneigung wurde von 24.1° auf 23.5° geändert, die Sitzposition ist 20 mm weiter vorne und die Sitzbank ist etwas schmaler, damit der Fahrkomfort, falls der Fahrer auf den Fussrasten stehend fährt, verbessert wird. Die Originalbereifung von 120/70 R19 und 170/60 R17 wurde von Metzeler (Tourance Next E) speziell für die Tiger Explorer entwickelt.
Der Aufwand bei der Federung war merklich grösser. Die halbaktiven WPs erlauben dem Motorrad, sich allen Lagen anzupassen. Der Druck Stossdämpfer passt sich automatisch dem mitgeführten Gewicht an. Ob allein oder zu zweit, ob mit oder ohne Gepäck, es ist nicht mehr notwendig, die Anpassungen über die Instrumentenanzeige vorzunehmen, der Bordcomputer übernimmt diese Arbeit. Ausserdem gibt es eine spezifische Einstellung für das Fahren im Gelände.
Auch bei der Endverarbeitung wurde nicht geknausert. Die Behandlung der verschiedenen Oberflächen des Motors und des Rahmens sind ganz einfach fabelhaft und der Auspuff ist viel schöner als beim vorherigen Modell.